Bundesweiter Vorlesetag 2025

BildGert Albrecht für DIE ZEIT, Stiftung Lesen, Deutsche Bahn Stiftung

Der Bundesweite Vorlesetag fand heuer insgesamt zum 22. Mal statt. Wir nahmen bereits zum 20. Mal an der Aktion teil. Sie gilt als das größte Vorlesefest Deutschlands.

Am Freitag war es so weit: Die Initiatorinnen des Bundesweiten Vorlesetags – DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung – begeisterten mit Deutschlands größter Vorlese-Community Groß und Klein für das Lesen. Das Jahresmotto „Vorlesen spricht Deine Sprache“ betont, dass Geschichten universell wirken und verbinden. In Deutschland wird in jeder vierten Familie eine andere Familiensprache als Deutsch gesprochen. Mehrsprachige Vorleseaktionen wertschätzen die Herkunft aller Kinder und wecken gleichzeitig die Neugier auf Sprachen. Die vielseitigen Aktionen zeigen aber noch mehr: Jede Stimme fürs Vorlesen zählt. Kinder brauchen Lesevorbilder, spannenden Lesestoff und Aufmerksamkeit von ihrem Umfeld, um Lust auf das Lesen zu bekommen. Vorlesen vereint all das: Es macht Lust auf das Lesenlernen, schafft Vertrauen, fördert den Austausch – und lässt uns ein Stück zusammenrücken.

Die aktuellen Ergebnisse der IGLU- oder PISA-Studie zeigen, dass rund ein Viertel der Grundschulkinder und 15-jährigen Jugendlichen im Deutschen Bildungssystem nicht ausreichend gut lesen lernen können. Einen großen Einfluss hat das Elternhaus. Was hier in Sachen Leseförderung nicht geleistet werden kann, ist nur schwer in Kindertagesstätte und Schule aufholbar. Dabei kommt eine der wichtigsten und zugleich alltagstauglichsten Grundlagen zu kurz: das Vorlesen.

Vier von zehn Kindern wird laut Vorlesemonitor 2023 nicht oder nur selten vorgelesen. Eine Erfahrung, die das gesamte Leben beeinflusst und genau darauf machen seit nun mehr 20 Jahren die Initiatorinnen des Bundesweiten Vorlesetages gemeinsam mit vielen freiwillig Engagierten aufmerksam. Sie eint der gemeinsame Antrieb, die Gesellschaft ein Stück besser zu machen und Kindern Zukunft zu schenken. Jedes Kind hat ein Recht auf Vorlesen, denn es ist wichtig für die gesamte Entwicklung. Es trainiert Sprache, Denken und Konzentration, lässt kreativer werden und fördert das Einfühlungsvermögen. Mehr noch: Es ist die Grundlage für eine der zentralen Fähigkeiten für eine belastbare, demokratische Gesellschaft: das Lesen.

BildRook
Viel Freude bereiteten die Vorleserinnen und Vorleser unseren Mertinger Schulkindern.

Insgesamt acht Bücherfreundinnen und -freunde durften wir dieses Jahr zum Vorlesen im Schulhaus begrüßen. Mit dabei waren diesmal Altbürgermeister Albert Lohner, Sonja Willhauck von der Gemeindebücherei, unsere Ganztagsfachkräfte Fernah Akgöz, Simone Bissinger und Andrea Martens sowie die passionierte Vorleserin und langjährige Gemeinderätin Christine Riepold und nicht zuletzt die seit vielen Jahren bewährten Anja Gensler-Kienzle und Susanne Burger.

Unsere Gäste lasen den Kindern nicht einfach nur vor, sondern unterhielten ihr Publikum teils auch durch eingebaute Rätsel, Quizrunden und jede Menge mitgebrachtes Anschauungsmaterial. Die Schüler genossen die Abwechslung vom Unterrichtsalltag sichtlich.

Einen herzlichen Dank an alle Vorleserinnen und Vorleser für ihren wertvollen Einsatz drückte explizit auch unsere Rektorin Stephanie Winter im Namen des gesamten Kollegiums aus, die allen Gästen eine Urkunde überreichte und in der Pause zu Kaffee, Lebkuchen und adventlichen Leckereien lud.

Als weitere Besonderheit an diesem Tag durften acht Schülerinnen und Schüler aus den dritten und vierten Klassen in den Kindergarten gehen, um dort eine halbe Stunde lang vorzulesen. Dazu suchten sie sich selbständig ein geeignetes Buch aus und bereiteten dieses gründlich vor. Die Kindergartenkinder freuten sich sehr über ihren Vorlesebesuch aus der Schule.

Weitere Informationen gibt es auf www.vorlesetag.de